So klappt der klimafeste Umbau der Wälder
Die bayerische Forstministerin Michaela Kaniber (CSU) sprach sich im Mai für eine Bewirtschaftung der heimischen Wälder aus (dpa-Meldung vom 15.05.2022).
„Wir können es uns nicht leisten, durch immer neue Nutzungseinschränkungen in unseren Wäldern ausgerechnet den umwelt- und klimafreundlichsten aller Rohstoffe auszubremsen – heimisches Holz“, erläuterte sie. Um eine hohe Klimaschutzwirkung zu erzielen, müsse das geschlagene Holz langfristig in der Bauwirtschaft verwendet werden. Der klimafeste Umbau der Wälder und die Aufforstung von Kahlflächen seien Mammutaufgaben für Jahrzehnte.
Gerade der der letzte Punkt stellt eine besondere Herausforderung dar:
Die in Folge von Stürmen, Trockenheit und Schädlingsbefall entstandenen Kahlflächen müssen zügig wiederbewaldet werden. Da die Neuanpflanzungen nicht unter dem Schutzschirm alter Bäume wachsen können, sind sie Stressfaktoren wie intensiver Sonneneinstrahlung und langanhaltenden Trockenperioden ausgesetzt. Unter den Bedingungen des Klimawandels mit höheren Durchschnittstemperaturen und damit einhergehenden höheren Verdunstungsraten spielt die Versorgung mit ausreichenden Wassermengen eine zentrale Rolle für das Überleben der Jungpflanzen.
Tropfbewässerung ist die Bewässerungsmethode, die durch den gezielten und dosierten Einsatz des Wassers direkt an den Setzlingen mit den geringsten Wassermengen auskommt.
Die langsame Abgabe der Wassertropfen schont die Bodenoberfläche und sorgt für ein ausgewogenes Wasser-Sauerstoffverhältnis im Porensystem des Oberbodens. Da in Zukunft mit häufigeren und längeren Trockenperioden zu rechnen ist, bieten Tropfbewässerungsanlagen auch wirtschaftliche Vorteile.
Die Forstbetriebe sind deshalb gut beraten, bei der Planung von Aufforstungen das Thema Wasserversorgung systematisch anzugehen. Da manche Bundesländer die Bewässerung auch mit Fördermitteln unterstützen, sollte die Installation einer Tropfbewässerungsanlage als nachhaltige Form der Wassernutzung ins Auge gefasst werden.